Pressemitteilung im Mai 2021
Internationaler Hebammentag: Verein Sambucus wirbt für Wertschätzung
Am Mittwoch, dem internationalen Hebammentag, fordert der Verein Sambucus dazu auf, sich für die wertschätzende Betreuung vor, während und nach der Geburt zu bedanken.
Der Offenburger Verein Sambucus ruft für Mittwoch, dem Internationalen Hebammentag, alle Frauen und Familien dazu auf, ihrer Hebamme »Danke« zu sagen. »Schickt euren Hebammen eine kleine Nachricht, ein Kärtchen oder hinterlasst ein paar Sätze auf deren Anrufbeantworter, die eure Dankbarkeit zum Ausdruck bringen«, beschreibt der Verein das Anliegen der Aktion. Mit den Worten »wie schön, dass du mich durch meine Schwangerschaften, Geburten und lange danach begleitet hast«, oder »ich konnte die Zeit der Schwangerschaften mit allen ihren Höhen und Tiefen sehr genießen und war stets gut begleitet«, können die Frauen und Familien beispielsweise ihre Wertschätzung gegenüber den Hebammen ausdrücken.
Hebammen sind Expertinnen für die Frauen und Familien während ihrer Geburt. Sie erinnern die Gebärende daran, auf ihre Instinkte zu hören, zu spüren, was der Frau und dem Kind gut tut. Sie strahlen tiefes Vertrauen in die natürlichen Prozesse aus und ermöglichten es dadurch, selbstbestimmt zu gebären, schreibt der Verein über die Fähigkeiten und das Wissen der Hebammen.
Eine relativ kurze jedoch entscheidende Phase tritt die Hebamme ins Leben einer jungen Familie. Optimalerweise geschehe dies bereits in der Schwangerschaft. Hebammen und Gynäkologinnen ergänzen sich laut Sambucus in einer guten Weise in der Betreuung der Schwangeren und teilen sich die Vorsorgetermine auf. »Sorgen und Ängste sowie Wünsche und Vorstellungen haben während der Hebammenvorsorge genug Raum, um besprochen zu werden.«
In einem Geburtsvorbereitungskurs kommen dann mehrere Schwangere und teilweise ihre Partner oder Partnerinnen zusammen, um sich auf die Geburt vorzubereiten – selbstverständlich unter Leitung einer Hebamme. Bei nahezu jeder Geburt ist dann eine Hebamme anwesend. Ob in einer Klinik, im Geburtshaus oder zu Hause: Wissend, welche große Herausforderung die Gebärende gerade meistert, begleitet sie die Stunden der Geburt emphatisch und wertschätzend, so der Verein Sambucus.
»Sie befindet sich an der Seite der Frau und staunt jedes Mal von neuem über die Kräfte und die Schönheit der Gebärenden. Sie begrüßt das Neugeborene und die Familie und gibt ihnen dann den nötigen Raum sich kennenzulernen«, schreibt Sambucus.
Im Wochenbett wacht die Hebamme dann über der Gesundheit von Mutter und Kind und hat dabei stets ein offenes Ohr für alle Themen, die plötzlich auftauchen. Der Rückbildungskurs und die letzte Stillnachsorge schließt die kurze aber intensive Hebammenbegleitung ab.
Es bleibt ein gutes Gefühl
Was bei den Familien bleibe, ist das Gefühl, mit Fachwissen, Achtsamkeit und Zuneigung in einer hochsensiblen Phase begleitet worden zu sein. »Hebammen haben eine große Aufgabe und sind sehr wichtig.« Dem Lebensanfang werde zunehmend eine größere Bedeutung zugestanden. »Es ist nicht egal, wie wir geboren und begleitet werden, denn es hat Auswirkungen auf das spätere Leben der ganzen Familie«, sagt Sarah Schulze, Vorstandsmitglied bei Sambucus.
In Zeiten der Pandemie hat sich der Hebammenalltag sehr verändert. Masken sind wichtig zum Schutz aller, aber sie machen es in den Vorsorge- oder Beratungsgesprächen schwer, die echten Emotionen zu erkennen, haben die Vereinsmitglieder beobachtet. Abstand ist wichtig zum Schutz aller, aber Vor-Ort-Kurse können so nicht stattfinden und Onlineangebote ersetzen nicht den echten Kontakt zwischen Hebamme und Schwangeren, berichtet der Verein weiter.
Reduktion der Kontakte ist wichtig zum Schutz aller, aber Väter und Partnerinnen gehören zur Gebärenden während der kompletten Geburt und im Wochenbett solange, wie die Familie das benötigt. »Hier eine zeitliche Beschränkung zu machen, wird negative Auswirkungen haben«, prognostiziert Sambucus. Hebammen versuchten dies zwar so gut wie möglich auszugleichen, werden aber die echten Bezugspersonen nie ersetzen können, ist sich der Verein sicher.